Schon wieder ein Marshall-Plan für Afrika?
Ganz offensichtlich sind Marshall-Pläne für Afrika derzeit besonders populär. Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller hatte vor etwa einem Jahr seinen Marshall-Plan vorgelegt. Nun zieht der Präsident des Europa-Parlamentes, Antonio Tajani, nach. Laut der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ fordert dieser, aus dem europäischen Haushalt 40 Milliarden Euro in den Jahren 2020 bis 2026 zu mobilisieren. Der ursprüngliche Marshallplan war nach dem Zweiten Weltkrieg ein riesiges Aufbauprogramm der USA zugunsten von Europa und bestand aus Krediten, Rohstoffen, Lebensmitteln und anderen Waren. In den vier Jahren seiner Laufzeit von 1948 bis 1952 wurden damals 13,2 Milliarden Dollar mobilisiert, davon rund 1,4 Milliarden Dollar in Form von Krediten zugunsten Westdeutschlands. Der heutige Gegenwert liegt laut Wikipedia bei 131 Milliarden Dollar. Von einer solchen Großzügigkeit sind die heutigen Versionen der verschiedenen Marshallpläne für oder mit Afrika weit entfernt.
Marokko baut Wasserkraft aus
Das Königreich im Norden Afrikas investiert nicht nur kräftig in erneuerbare Energie aus Wind und Sonne. Auch die Wasserkraft wird stark ausgebaut. Das französische Unternehmen Voltalia hat jetzt den Zuschlag für den Bau zweier Wasserkraftwerke im Atlas-Gebirge in Marokko erhalten, berichtet die in Casablanca erscheinende Wirtschaftszeitung „L’Economiste“. Rund 500 Millionen Dirham (44 Millionen Euro) sollen investiert werden, um zu der bestehenden Kapazität von beachtlichen 1.777 Megawatt weitere 17 Megawatt hinzuzufügen. Im Jahr 2020 sollen die Projekte abgeschlossen sein. Bis zum Jahr 2030 will Marokko die Kapazität um 1.330 Megawatt ausbauen.
Ein großes Programm wartet auf Cyril Ramaphosa
Der neue Präsident von Südafrika muss nach Meinung der französischen Tageszeitung „Le Monde“ ein großes Programm abarbeiten: Er muss Investoren anlocken, Arbeitslosigkeit, Korruption und Kriminalität bekämpfen – und in der Regierungspartei ANC aufräumen. Die Amtseinführung am 15. Februar sei für Ramaphosa der Augenblick einer großen Revanche gewesen, sei er doch der Nachfolger gewesen, den Nelson Mandela ausgesucht hatte. Der ANC habe Mandela jedoch das Privileg abgesprochen, seinen Nachfolger zu bestimmen, und entschied sich dagegen für Thabo Mbeki als Präsident und Jacob Zuma als Vizepräsident.
Kairo ist zweitgrößte Stadt der Welt
„Spiegel Online“ berichtet über eine Studie, in der untersucht wurde, welches die größten Städte der Welt sind. Ägyptens Hauptstadt Kairo steht demnach mit 38 Millionen Einwohnern auf dem zweiten Rang. Weltgrößte Stadt ist übrigens Guangzhou in China mit geschätzt 46 Millionen Einwohnern. Die Zahl der Megacitys jn Afrika wird nach Schätzungen der Vereinten Nationen in den kommenden Jahren enorm zunehmen, da Städte wie Lagos in Nigeria, Nairobi in Kenia, Dakar in Senegal, Kinshasa in der DR Kongo oder Dar-es-Salam in Tansania ihre Einwohnerzahl mindestens verdoppeln werden.
Ein Gambier soll seine Landsleute von der Reise nach Europa abhalten
Fluchtursachenbekämpfung – nur im Deutschen sind solche Wortungeheuer möglich. Die Bekämpfung von Fluchtursachen machte Afrika in Deutschland populär. In Afrika müssten nur Wirtschaftsaufschwung und Wohlstand einkehren, dann würden die Flüchtlinge auch zu Hause bleiben. Dabei wird gerne übersehen: Rund die Hälfte der Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, stammen gar nicht aus Afrika, sondern aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Nun hat die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ die Geschichte des Gambiers Mustapha Sallah erzählt, der mit seiner „Flucht“ Richtung Europa in Libyen gescheitert ist und unterstützt durch finanzielle Mittel aus dem EU-Nothilfefonds aus Afrika andere Gambier davon abbringen soll, die Reise Richtung Europa anzutreten. Man darf gespannt sein, ob die Zeitung in sagen wir einem Jahr berichten wird, wie erfolgreich Mustapha Sallah in seiner Mission für Europa war.